Microsoft Downgrade Rechte

Das Downgrade Recht für Microsoft Produkte ermöglicht es Vorgängerversionen der erworbenen Software einzusetzen. Beispielsweise dürfen bei Volumenlizenzen alle früheren Versionen der erworbenen Edition genutzt werden. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die Möglichkeiten, die Vorgängerversionen lizenzrechtlich korrekt einzusetzen.

Microsoft unterscheidet zwischen Version und Edition

  • Eine Edition bezeichnet Unterschiede innerhalb des Funktionsumfangs einer Produktfamilie, beispielsweise ist Microsoft Office in der Standard Edition oder Professional Edition erhältlich.
  • Eine Version bezeichnet die unterschiedlichen Generationen einer Produktfamilie. Darunter die aktuelle Version „N“ (beispielsweise Windows 11 Enterprise), die vorherige Version „N-1“ ( Windows 10 Enterprise) und davor „N-2“ ( Windows 8.1 Enterprise).

Das Downgrade Recht bezieht sich immer auf dieselbe Editionen wie die Vorgängerversionen. Office 2021 Standard ermöglicht das Downgrade auf Office 2019 Standard, Office 2016 Standard und Office 2013 Standard. Das Downgrade Recht kann nur eingesetzt werden, wenn es eine entsprechende Vorgänger-Edition gibt (beispielsweise Standard). Außerdem sollten Sie sicherstellen einen Datenträger mit der Software für die Installation zur Verfügung zu haben. Microsoft selbst stellt keine Downloads bereit. Die genauen Downgrade Rechte für ein Produkt in einem bestimmten Lizenzprogramm finden Sie in den Microsoft Product Terms.

Downgrade Rechte in Microsoft Lizenzprogrammen

Die Downgrade Rechte hängen bei Microsoft vom gewählten Lizenzprogramm und den Product Terms der Software ab. Während Volumenlizenzprogramme und Online Dienste meist das Recht beinhalten Vorgängerversionen einzusetzen, ist dies bei OEM je nach Produkt unterschiedlich. Auch wieviele Versionen das Downgrade Rechte einbezieht, ist von der jeweiligen Software abhängig.

Microsoft FPP Software (Boxen)

Die Lizenzen der Microsoft FPP Software enthalten generell keine Downgrade-Rechte.

Downgrade Rechte bei OEM/PKC Software

Bei Software die als OEM oder PKC erworben wurde, unterscheidet sich das Downgrade Recht je Produkt. Beispielsweise kann Windows 10 Pro auf die Vorgängerverion Windows 8.1 Pro downgegradet werden. Das Downgrade auf Windows 7 Pro ist aber nicht möglich.

OEM Software kann bis zu 90 Tage nach Erwerb mit Software Assurance nachgerüstet werden. Dadurch wird Ihre OEM Version in das Volumenlizenzprogramm aufgenommen und Sie erhalten die Downgrade Rechte der Volumenlizenzprogramme.

Microsoft Volumenlizenzen

In den Microsoft Volumenlizenzprogrammen Open Value und Enterprise Agreement erhalten Sie Downgrade Rechte auf auf die beiden Vorgängerversionen bei fast jeder Software. Das Open License ist seit 2021 nicht mehr verfügbar.

Achtung: Für ein Downgrade wird immer ein Datenträger der alten Version benötigt. Microsoft stellt im VLSC nur die aktuelle und die Vorgängerversion zum Download bereit.

Besonderheiten

Downgrade Rechte für Windows 10/11

Die Downgrade Rechte für Windows 11 Pro OEM Lizenzen sind eingeschränkt und können nur auf Vorgängerversionen mit aktivem Support downgraden. In diesem Fall also auf Windows 10 Pro, das noch bis 14. Oktober 2025 Support erhält. Windows Enterprise Volumenlizenzen können auf alle Vorgängerversionen (derselben Edition) downgraden, bis zurück zu Windows 95.

Die Windows Enterprise Edition gibt es erst ab Windows Vista und kann daher nicht weiter downgegradet werden. Auf Windows 7 Ultimate besteht kein möglicher Downgrade-Pfad.

Downgrade Rechte beim Windows Server

Beim Windows Server Downgrade muss neben der Edition auch auf die Lizenzmetrik (Prozessor oder Core) achten. Bis zum Windows Server 2012 R2 wurde nach Prozessoren lizenziert. Die neue Lizenzmetrik (Cores) bleibt aber auch beim Downgrade bestehen. Es können also keine Core-Lizenzen in Prozessor-Lizenzen umgewandelt werden und die Core-Lizenzierung bleibt unverändert.

Windows Server Downgrades einzigartig, da auch Downgrades auf niedrigere Editionen möglich ist. Beispielsweise kann ein Windows Server Datacenter 2019 auf eine Windows Server Standard 2016 Lizenz downgegradet werden.

Zu beachten ist Beim Windows Server Downgrade zusätzlich, dass CALs ohne Software Assurance (beispielsweise OEM CALs) nur abwärtskompatibel sind und nicht für neue Releases eingesetzt werden können. Windows Server 2019 CALs (ohne SA) lassen sich nicht unter Windows Server 2022 einsetzen.

Weitere Rechte mit Microsoft Lizenzen

Re-Imaging Recht

Re-imaging bedeutet das Anfertigen und Verteilen eines Images unter Verwendung von Volumen-Lizenzmedien. Das Ziel ist es, das Abbild (Image) einer Standardkonfiguration zu erstellen, um es dann unternehmensweit einsetzen zu können. In den Volumenlizenzverträgen ist dieses Re-Imaging Recht enthalten. Bitte überprüfen Sie, ob dieses Recht in Ihrem Microsoft Lizenzvertrag ausdrücklich vermerkt ist, damit es für Sie Gültigkeit hat.

Zweitnutzungsrecht

Das Zweitnutzungsrecht ermöglicht die Installation auf einem weiteren tragbaren Gerät (Notebooks, Tablets und noch kleinere Geräte). Das Zweitnutzungsrecht gilt beispielsweise nicht bei den Office PKC-Versionen. Die Microsoft/Office 365 Cloud Dienste bieten sogar bis zu 5 (beliebige) Geräte pro lizenziertem Nutzer.