Azure Virtual Desktop vs. Windows 365

Azure Virtual Desktop (vorher Windows Virtual Desktop) ist ein Cloud-Dienst für die Desktop- und App-Virtualisierung aus Azure. Mit dem Release von Windows 365, dem “Mini”-Remote Desktop, ist ein weiterer Cloud-Service mit der selben Funktionalität erschienen. Welche der beiden VDI Optionen die richtige für Ihr Unternehmen ist, erfahren Sie hier in unserem Beitrag.

Was ist Azure Virtual Desktop oder Windows 365?

Mit Azure Virtual Desktop, ehemals Windows Virtual Desktop, können Sie virtuelle Windows Instanzen aufsetzen und bereitstellen oder aus einem existierenden Active Directory (lokal oder Azure AD) importieren. Mit WVD sind mehrere Sitzungen pro Instanz oder Instanzen mit Windows 7 möglich. Kenntnisse in Virtualisierung, Systemadministration, Netzwerkbereich sowie Erfahrungen mit Azure-Diensten und -Ressourcen werden vorausgesetzt.

Windows 365 ist ein Cloud PC, der seit Anfang August für Unternehmen jeder Größe zur Verfügung steht. Unternehmen benötigen hier keine Vorkenntnisse. Mehr dazu erfahren Sie in unseren Blog Einträgen Windows 365 und Windows 365 FAQ.

Wie wird Azure Virtual Desktop verkauft?

Für Azure Virtual Desktop wird eine Azure Subscription und Azure Active Directory Subscription benötigt. Beide Subscriptions können über uns, als CSP, gebucht werden. Die Kosten der Dienste aus der Azure Cloud sind ressourcenabhänging. Dies bedeutet, das neben den Lizenzkosten auch variable verbrauchsbasierte Kosten hinzukommen, wie beispielsweise die Nutzung von Storage, virtuellen Maschinen und dem Azure Netzwerk. Mehr Details finden Sie auf der Microsoft Seite Azure Virtual Desktop pricing.

Wie wird Windows 365 verkauft?

Windows 365 wird über CSP verkauft. Windows 365 ist benutzerbasiert und wird als monatliche Subscription erworben. Es gibt zwei verschiedene Editionen und jeweils verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten. Je nach Netzwerknutzung können zusätzliche Kosten anfallen. Mehr dazu erfahren Sie auch in unserem Windows 365 FAQ: Sind mit Windows 365 Netzwerkgebühren verbunden?.

Welche weiteren Voraussetzungen benötige ich?

Windows 365

Es gibt zwei Editionen: Windows 365 Business und Windows 365 Enterprise.

Windows 365 Business benötigt keine Voraussetzungen. Sie brauchen lediglich ein Endgerät, eine Internetverbindung und einen HTML5-Browser bzw. eine beliebige Plattform, die die Microsoft-Remotedesktop-App unterstützt. Ob ihr Gerät Windows 365 streamen kann, hängt von Ihren Mindesthardwareanforderungen ab. Windows 365 Business ist aber beschränkt auf maximal 300 Nutzer-Lizenzen.

Windows 365 Enterprise ist für Unternehmen, die ihre Cloud-PCs mit Microsoft Endpoint Manager verwalten und von Integrationen in weitere Microsoft-Dienste profitieren möchten – einschließlich Azure Active Directory und Microsoft Defender for Endpoint. Zur Nutzung von Windows 365 Enterprise benötigt jeder Nutzer eine Lizenz für Windows 10 Enterprise (bzw. Windows 11 Enterprise, sobald verfügbar), Microsoft Endpoint Manager und Azure Active Directory P1.

Lizenzen für Microsoft Endpoint Manager und Azure Active Directory P1 sind in den folgenden Abonnements enthalten: Microsoft 365 F3, Microsoft 365 E3, Microsoft 365 E5, Microsoft 365 A3, Microsoft 365 A5 und Microsoft 365 Business Premium. Für Windows 365 Enterprise gibt es keine Begrenzung der Lizenzen.

Azure Virtual Desktop

Für die Einrichtung von Azure Virtual Desktop und die erfolgreiche Verknüpfung Ihrer Benutzer mit ihren Windows-Desktops und -Anwendungen müssen bei Ihnen einige Voraussetzungen erfüllt sein.

In Ihrer Infrastruktur muss Folgendes vorhanden sein, um Azure Virtual Desktop verwenden zu können:

  • Ein Azure-Abonnement, das dem gleichen Azure AD-Mandanten übergeordnet ist und ein virtuelles Netzwerk enthält, das die Windows Server Active Directory- oder Azure AD DS-Instanz entweder enthält oder mit ihr verbunden ist
  • Eine Azure Active Directory-Instanz
  • Eine mit Azure Active Directory synchronisierte Windows Server Active Directory-Instanz.
  • Eine Azure AD Domain Services-Domäne.

Die folgenden Betriebssysteme werden unterstützt. Vergewissern Sie sich daher, dass Sie über die erforderlichen Lizenzen für die Desktops und Apps verfügen, die Sie für Ihre Benutzer bereitstellen möchten:

Requirements (Anforderungen):

OSErforderliche Lizenz
Windows 10 Enterprise (mehrere Sitzungen) oder Windows 10 EnterpriseMicrosoft 365 E3, E5, A3, A5, F3, Business Premium; Windows E3, E5, A3, A5
Windows 7 EnterpriseMicrosoft 365 E3, E5, A3, A5, F3, Business Premium; Windows E3, E5, A3, A5
Windows Server 2012 R2, 2016, 2019RDS-Clientzugriffslizenz (Client Access License, CAL) mit Software Assurance

*Weitere Voraussetzungen und Anforderungen finden Sie auf der Azure Virtual Desktop Dokumentationsseite

Wie unterscheidet sich Azure Virtual Desktop von Windows 365?

Azure Virtual Desktop wurde für maximale Flexibilität entwickelt. Es bietet Unternehmen mit Virtualisierungserfahrung eine flexible, hochgradig anpassbare Option. Seine verbrauchsbasierte Preisgestaltung macht es für jedes Szenario geeignet, auch für Anwendungsfälle mit geringer Nutzung. Es unterstützt auch nicht persistente Desktops, Remote-App-Streaming, virtuelle Maschinen mit mehreren Sitzungen und eine umfassende Anpassung.

Windows 365 wurde auf Einfachheit ausgelegt, sodass Kunden die Vorteile personalisierter Cloud-PCs nutzen können, ohne dass VDI- oder Azure-Kenntnisse erforderlich sind oder darin investieren müssen. Im Gegensatz zu Azure Virtual Desktop sind die Preise benutzerbasiert. Hier haben Sie monatliche Festkosten, sofern die Benutzeranzahl gleich bleibt.

OptionAzure Virtual DesktopWindows 365 Business
Lizenzierungverbrauchsbasiertbenutzerbasiert
Vorkenntnisse benötigtJaNein
DesktopsWindows 10/11, Windows ServerWindows 10/11
MultisessionJaNein
IntegrationsoptionenCitrix, VMwareNein
ManagementAzure Portalwindows365.microsoft.com
Remote app streamingJaNein

*Windows 365 Enterprise wird mit dem Endpoint Manager verwaltet. Hier sollten Sie oder Ihr Admin mit Microsoft 365 vertraut sein.