Aktuelle Windows Server Core- und vCore-Lizenzierung

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Windows Server 2025 unterstützt die hardwareunabhängige Lizenzierung nach vCores/vCPUs pro Virtueller Maschine (VM). Die Lizenzmobilität innerhalb einer Serverfarm ist uneingeschränkt gegeben und setzt Software Assurance (SA) oder CSP Subscription voraus. Hier finden Sie alle aktuellen Informationen zur Lizenzierung der vCores nach VMs.

Aktualisiert am:

Aktuelle Windows Server Lizenzierungsmodelle

Microsoft bietet für Windows Server 2025 zwei aktuelle Lizenzierungsmodelle an. Lizenzierung nach physischen Prozessorkernen und nach virtuellen Prozessor (vCores). Die Modelle unterscheiden sich in der Flexibilität und den Virtualisierungsrechten.

Voraussetzungen

Die Lizenzierung nach virtuellen Kernen ist ausschließlich möglich mit aktiver Software Assurance (SA) oder über CSP Subscriptions. Zusätzlich müssen alle Zugriffslizenzen (CAL) entweder mit SA ausgestattet sein oder als CSP Subscription vorliegen.

Nach virtuellen Prozessorkernen

  • Gilt nur für Windows Server Lizenzen mit aktiver Software-Assurance (SA) und Windows Server CSP Subscriptions.
  • Zugriffslizenzen (CAL) müssen ebenfalls mit aktiver Software-Assurance (SA) ausgestattet sein oder als CSP Subscription vorliegen.
  • Jede virtualisierte Betriebssystemumgebung (VM) erfordert mindestens 8 Core-Lizenzen, auch wenn der VM weniger als 8 vCores zugewiesen sind.
  • Jeder zugewiesene virtuelle Prozessorkern (vCPU/vCore) benötigt eine Core-Lizenz.
  • Lizenzen dürfen innerhalb einer Serverfarm beliebig verschoben werden (volle Lizenzmobilität).
  • Ein Wechsel in eine andere Serverfarm ist erst nach 90 Tagen erlaubt.

CALs, die SA oder Subscription erfordern

Auf vCore lizenzierte Server dürfen nur CALs zugreifen, die entweder mit aktiver SA ausgestattet sind oder als CSP Subscription lizenziert werden. Folgende CALs sind betroffen:

Nach physischen Prozessorkernen

Bei klassischen Kauflizenzen wird Windows Server auf Basis aller physischen Prozessorkerne Hosts lizenziert, unabhängig davon, ob das Betriebssystem direkt auf der Hardware (physische OSE) oder in einer virtuellen Maschine (virtuelle OSE) ausgeführt wird.

  • Lizenziert wird nach physischen Cores des Servers.
  • Mindestlizenzierung: 16 Cores pro Server und 8 Cores pro Prozessor (CPU).
  • Alle physischen Kerne des Servers müssen lizenziert werden.
  • Lizenzen sind hardwaregebunden und dürfen erst nach 90 Tagen auf andere Hardware übertragen werden.
  • Lizenzmobilität ist nicht gegeben (siehe Microsoft Lizenzmobilität).
  • Eine Windows Server Standard Lizenz erlaubt einer physischen Betriebssystemumgebung (OSE) und bis zu zwei virtuellen OSEs pro vollständig lizenzierten Server.
  • Eine Windows Server Datacenter Lizenz erlaubt eine physische OSE und unbegrenzt viele virtuelle OSEs auf dem lizenzierten Host.

Beispielszenario

Sie betreiben ein kleines VMware vSphere Cluster mit zwei ESXi Hosts. Jeder Host verfügt über vier Prozessoren mit jeweils acht physischen Kernen. Also insgesamt 32 Cores pro Host. Im Cluster wird eine virtuelle Windows Server Instanz mit geringem Workload benötigt (4 vCores).

  • 2 VMware ESXi Hosts im Cluster.
  • Pro Host: 4 CPUs x 8 Cores = 32 Cores.
  • Eine virtuelle Windows Server Instanz mit 4 vCores.

Lizenzierung nach physischen Prozessorkernen

Bei klassischer Cores-Lizenzierung müssen alle physischen Kerne der Hosts lizenziert werden. In diesem Fall benötigen Sie 64 Windows Server Standard Core Lizenzen (32 Cores pro Host x 2 Hosts). Da die Lizenzen hardwaregebunden sind und nicht zwischen den Hosts verschoben werden dürfen, muss jeder Host vollständig lizenziert werden, auch wenn die virtuelle Instanz nur auf einem Host läuft. Siehe auch Lizenzmobilität.

Lizenzierung nach virtuellen Prozessorkernen

Bei vCore-Lizenzierung genügt es, die virtuelle Instanz zu lizenzieren. Für die VM mit 4 vCores sind mindestens 8 Windows Server Standard Core Lizenzen benötigt (Mindestlizenzierung pro VM). Die Lizenzen können innerhalb der Serverfarm flexible verschoben werden.

Hinweis: Für diese Lizenzierungsform sind aktive SA oder CSP-Subscriptions erforderlich. Dies gilt sowohl für die Serverlizenzen als auch für alle CALs. Vorhandene CALs ohne SA können nicht verwendet werden.

Fazit

Die vCore-Lizenzierung für Windows Server bietet eine flexible Alternative zur klassischen Core-Lizenzierung und ermöglicht Lizenzmobilität innerhalb einer Serverfarm. Sie eignet sich besonders für virtuelle Instanzen mit geringem Resourcenbedarf.

Voraussetzung ist eine aktive Software Assurance (SA) oder eine CSP-Subscription für alle Lizenzen. Bestehende (CALs) ohne SA sind nicht nutzbar.

Die klassische Lizenzierung bleibt relevant bei stabiler Hardware ohne Workload-Verschiebung, ist unabhängig von SA, erlaubt aber keine Lizenzmobiltät.

Welche Lizenzierungsform sich besser eignet, hängt von Ihrer Infrastruktur ab. Ich berate Sie gerne bei der Auswahl und Beschaffung von Windows Server Lizenzen und stehe Ihnen für alle Fragen rund um Microsoft Lizenzierung zur Verfügung.

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