Microsoft Lizenzierung im Überblick

Die Lizenzierung bei Microsoft wird über die Jahre immer komplexer und unübersichtlicher. Microsoft Lizenzen wurden lange ausschließlich nach dem Server-/ CAL-Modell lizenziert. Mittlerweile sind mit Core-Lizenzierung und Cloud-Abonnements weitere Lizenzmodelle hinzugekommen. Hier finden Sie einen Überblick der verschiedenen Lizenzierungsmodelle und der Lizenzierungsmöglichkeiten für Microsoft Software.

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Lizenzmodelle

Cloud-Lizenzierung

Die Lizenzierung von Microsoft 365 Cloud-Abonnements erfolgt nach Benutzern. Microsoft nennt das User Subscription License (USL). USL sind in den Lizenzprogrammen CSP und Open Value verfügbar. Die Laufzeit beträgt normalerweise ein Jahr. Es sind aber auch monatliche oder dreijährige Abonnements möglich. Die Lizenzen enthalten zusätzliche Rechte und Support während der Laufzeit. Auf der Microsoft Seite finden Sie eine Übersicht der Produkte mit USL Lizenzierung. 

Siehe auch: Microsoft 365 Lizenzierung

Prozessorkern-Lizenzierung

Die Prozessorkern-Lizenzierung (Core-Lizenzierung) ist ursprünglich nur für SQL-Server verfügbar. Bei der Lizenzierung nach Kernen wird für jeden physischen oder virtuellen Prozessorkern eine Lizenz benötigt, mindestens jedoch vier Kerne pro Prozessor beim SQL Server. Die Zugriffe auf den Server müssen dann nicht mehr einzeln lizenziert werden. Auf der Seite zu SQL Server finden Sie eine ausführliche Erklärung der Lizenzierungsart. Lesen Sie auch unseren Beitrag Häufige Fragen zur Lizenzierung von Microsoft SQL Server.

Der Windows Server wird zwar ebenfalls nach Prozessorkernen lizenziert, benötigt aber zusätzlich CALs und ist daher eine spezielle Form der Serverlizenz.

Siehe auch: Windows Server Lizenzierung und SQL Server Lizenzierung

Server-/CAL-Lizenzierung

Bei der Server/-CAL-Lizenzierung benötigen Sie eine Lizenz für jede Serverinstanz. Zugriffe auf den Server benötigen eine Zugriffslizenz (CAL - Client Access License) oder External Connector Lizenz. Nicht authentifizierte externe Benutzer, d.h. Benutzer die im Active Directory unbekannt sind, benötigen keine Zugriffslizenz.

  • Serverlizenz:
    Jede physische oder virtuelle Betriebssystem-Instanz, muss mit einer Serverlizenz lizenziert werden. Prozessorkerne spielen normalerweise keine Rolle (u.a. Exchange Server, SharePoint Server). Außnahme ist der Windows Server. Hier wird die Anzahl der Prozessoren lizenziert.

  • Zugriffslizenzen (CALs):
    Jeder Benutzer und jedes Gerät, das auf einen Server zugreift benötigt eine Client-Zugriffslizenz (CAL). CALs werden entweder nach Benutzern (User CAL), oder nach Geräten (Device CAL) für den jeweiligen Server lizenziert. Microsoft CAL Suites enthalten CALs für mehrere Microsoft Server.

  • External Connector:
    Die Lizenzierung authentifizierter externer Benutzer ist entweder über einzelne CALs für jeden Nutzer/jedes Gerät oder über sogenannte External Connector-Lizenzen möglich. Diese gestattet einer beliebigen Anzahl externer Nutzer den Zugriff auf die Serversoftware.

CAL Editionen

Manche Server-Funktionen werden über die CAL-Edition freigeschaltet: Beim Exchange Server oder SharePoint Server erhalten Sie beispielsweise mit der Standard-CAL nur die Basis-Funktionen. Für weitere Funktionen wird zusätzlich eine Enterprise CAL benötigt. Für den Skype for Business Server gibt es mit der Plus CAL noch ein weiteres Upgrade, das unter anderem Voice over IP (VoIP) freischaltet. Es gibt auch CAL die unterschiedliche Zugriffsarten lizenzieren. Beispielsweise wird beim Zugriff auf einen Windows Terminalserver eine Remote Desktop Services (RDS) CAL benötigt. Eine Übersicht der unterschiedlichen CAL-Editionen und weitere Informationen finden Sie auf den jeweiligen Produkt-Seiten.

Siehe auch: Microsoft CAL Übersicht

Bei einer Infrastruktur mit mehreren Microsoft Server Produkten, wie Windows Server, SharePoint und Exchange, bietet sich die Nutzung von CAL Suites an. Hier gibt es Bundles mit allen Standard- (Core CAL Suite) oder Enterprise- (ECAL Suite) Zugriffslizenzen, einschließliche Terminalserverzugriff (RDS CAL).

Lizenzprogramme

Microsoft Software ist in unterschiedlichen Lizenzprogrammen mit verschiedenen Nutzungsrechten verfügbar. Ausführliche Informationen finden Sie auf unseren Seiten:

Microsoft Lizenzprogramme

Weitere Informationen

Beiträge zu speziellen Themen und Produkten finden Sie auf den jeweiligen Produktseiten, direkt in unserem Blog oder über die Suchfunktion. Erklärungen zu den gängigsten Abkürzungen finden Sie in unserem Glossar. Hier eine Auswahl der wichtigsten Themen:

Herstellerseiten

Auf den Microsoft Seiten finden Sie weitere Informationen und Hilfe:

Aktuelles und Neuigkeiten

Preisänderungen

Microsoft hat eine Preiserhöhung für On-Premises Server-Produkte ab dem 1. Juli 2025 angekündigt:

  • Die Preise steigen für alle Office-Serverprodukte um 10%, betroffen sind also SharePoint Server, Exchange Server und Skype for Business Server.
  • Die Preise für Core CAL Suites werden um 15% angehoben.
  • Die Preise für Enterprise CAL Suites werden um 20% angehoben.

Diese Preisanpassungen sollen laut Microsoft die gestiegenen Kosten und den Wert der Produkte widerspiegeln. Unternehmen, die weiterhin auf lokale Serverlösungen setzen, müssen diese Änderungen in ihrer Budgetplanung berücksichtigen.

Für Exchange Online und SharePoint Online im Microsoft 365-Umfeld sind zum 1. Juli 2025 keine Preiserhöhungen geplant. Damit setzt Microsoft den Fokus auf die eigenen Cloud-Lösungen, die Vorteile wie höhere Flexibilität, höhere Sicherheitsstandards und aktuelle Versionen bieten.

Quelle: Microsoft 365 Blog 

TIPP: Sie haben mit Enterprise Plänen das Dual Access Right und können mit Exchange Online und SharePoint Online die CAL ersetzen und sind somit bei den Zugriffslizenzen nicht von der Preiserhöhung betroffen.

Folgende Plänen könne Sie beispielsweise anstelle der CAL lizenzieren:

Neue Produkte

Microsoft hat angekündigt, dass ab Juli die neuen Versionen des Exchange Server Subscription Edition (SE) und Skype for Business Subscription Edition (SE) erscheinen werden. Beide Server werden, wie auch schon der SharePoint und Project Server, als Subscription Edition (SE) fortgeführt. Um diese nutzen zu dürfen ist eine aktive Software Assurance (SA) für alle Server und Zugriffslizenzen erforderlich. Alternativ kann auch ein qualifizierter Microsoft 365 Plan die CAL abdecken.

Quelle: Microsoft 365 Blog 

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